Formstabile Kontaktlinsen gewähren aufgrund ihrer hochgasdurchlässigen Materialien eine hervorragende Sauerstoffversorgung der Hornhaut.
Mit dieser Gewissheit bieten die „harten“ Kontaktlinsen auch bei täglich extrem langer Tragezeit für die Hornhaut einen optimalen Trage- und Sehkomfort, ohne Nebenwirkung über Jahre hinweg!
Von den weichen Linsen unterscheiden sich harte Kontaktlinsen grundsätzlich durch die Beschaffenheit des Materials. Es ist stabil und fest. Außerdem behält es diesen Zustand auf dem Auge bei. Diese Materialeigenschaften verhelfen den formstabilen Kontaktlinsen zu wesentlichen Vorteilen: Sie ermöglichen eine hervorragende Sehleistung bei hohen Korrektionswerten. Dadurch punkten formstabile Kontaktlinsen mit ihren Eigenschaften vor allem bei Astigmatismus (Hornhautverkrümmung). Für einige Fehlsichtigkeiten wie beispielsweise Keratokonus oder Transplantaten können sogar nur harte Kontaktlinsen verwendet werden.
Zudem ist bekannt, dass sich die Kurzsichtigkeit (Myopie) bei Jugendlichen mit formstabilen Kontaktlinsen deutlich langsamer entwickelt als mit anderen Korrektionsmitteln. Spezielle Geometrien, wie in der Orthokeratologie angewandt, zeigen – wissenschaftlich belegt – die vermeidbare Zunahme der Kurzsichtigkeit. Daher sind formstabile Kontaktlinsen die erste Wahl bei Menschen mit einer Myopie.
Die Vorzüge hierfür liegen, wie Eingangs erwähnt, an der Formstabilität des Materials. Zwischen Kontaktlinsenrückfläche und Hornhautvorderfläche bildet sich eine „Tränenlinse“, welche den HH-Asti bis zu 90 % ausgleicht. Ein Hornhaut-Astigmatismus von ca. -2.50 dpt wird bis auf ca. -0,25 dpt vollständig korrigiert. Die Tränenlinse unterstützt daher die Stärke einer Kontaktlinse. Bei formstabilen Kontaktlinsen handelt es sich um sog. Corneallinsen, d. h. sie bewegen sich auf der Tränenschicht der Hornhaut.
Formstabile Kontaktlinsen sind kleiner als die Hornhaut und im Vergleich zur weichen Kontaktlinse sogar wesentlich kleiner. Tränenflüssigkeit kann sich somit im großen Maße hinter der Linse austauschen und die Sauerstoffversorgung der Hornhaut, welche zu ihrer Gesunderhaltung benötigt wird, stark verbessern. Die Gasdurchlässigkeit des Linsenmaterials unterstützt dieses noch zusätzlich. Moderne Linsenmaterialien können noch mehr. Bei gezielter Materialauswahl lässt sich das Design einer formstabilen Kontaktlinse bis zu 30 % dünner fertigen. Zudem lassen sich mögliche Pflegeprobleme beseitigen. Überdies kann ein UV-Blocker die Netzhaut durch eine starke Herabsetzung des UV-Lichtes schützen.
Der transparente Teil des Auges – auch Hornhaut genannt – ist lediglich im Zentrum kugelförmig gekrümmt. Zum Rand hin wird diese Krümmung in der Regel zunehmend geringer. Der Bereich, auf dem die Linse sitzt, ist zwar in der Mitte kugelförmig, zum Rand hin flacht er aber mehr oder weniger ab. Asphärische Kontaktlinsen entsprechen dieser natürlichen Form. Die in der Anpassung ermittelte Abflachung lässt sich bei der Herstellung dieser Linsen genau berücksichtigen. Druckfreie Kontaktlinsenauflage nach dem Prinzip des Gleichlaufes ist mit das Ziel in der Anpassung.
Die Individualität der Linse wird zudem durch die gezielt durchgeführte Nachbearbeitung unterstrichen. Mithilfe von Polierwerkzeugen kann ein Spezialist das Material bearbeiten. Dadurch lässt sich nicht nur das Sitzverhalten verbessern. Auch Beschädigungen lassen sich beheben und hartnäckige Ablagerungen beseitigen. Sogar Stärkenveränderungen können bei einer Nachkontrolle durchgeführt werden.
Die Eigenschaften der verschiedenen Weichlinsenmaterialien sind sehr unterschiedlich. In den vergangenen Jahren ist es der Forschung gelungen, völlig neuartige Materialien herzustellen. Diese sind in der Lage, Wasser um ein Vielfaches schneller aufzunehmen, als dieses abzugeben. Andere erreichen ihre extreme Gasdurchlässigkeit durch spezielle Materialkomponenten, vornehmlich durch Silicon und Hyaluron. Dieser Durchbruch macht das Tragen von hydrophilen Linsen für diejenige wieder möglich, welche in trockenen, klimatisierten Räumen arbeiten, bzw. wegen geringer Tränenflüssigkeit hierauf bislang verzichten mussten.
Heute bietet sich die Möglichkeit der Austauschsysteme, von monatlich über 14-tägig bis zum täglichen Wechsel der Kontaktlinse. In dem Bereich, wo die standartisierten Systeme an die Grenzen stoßen, steht uns auch weiterhin die Anpassung einer individuellen, weichen Kontaktlinse oder mittlerweile auch individueller Monatslinsen zur Verfügung.
Hydrophile Kontaktlinsen zeichnen sich durch ihre Spontanverträglichkeit aus. Die Linsenränder liegen sanft am Auge an und das Ober- bzw. Unterlied schützen vor Verlust. Deshalb eignen sich diese Linsen, insbesondere für Sportler und Freizeitaktive. Häufiges Wechseln zwischen Brille und Linse geschieht ohne Probleme in der Gewöhnung. Zudem ermöglichen hydrophile Kontaktlinsen die Veränderung der Augenfarbe. Man unterscheidet zwischen farbverändernden und farbverstärkenden Systemen. Je nach Anwendung ergeben sich verblüffende Ergebnisse. Im Gegensatz zur klaren Variante sind jedoch Farblinsen aufgrund der Fertigung nicht aus hochgasdruchlässigem Material zu erhalten.
Hydrophile Kontaktlinsen bestechen durch einen hohen Tragekomfort und sind vor allem für Sportler eine Alternative zur Brille.